Zukunftsweisende und spannende Themen auf der diesjährigen SSG Safety Conference
15 Oktober 2025
Die SSG Safety Conference brachte eine Vielzahl von Experten und Fachleuten zusammen, um aktuelle Fragen und Herausforderungen im Bereich Sicherheit, Krisenbereitschaft und Arbeitsschutz zu diskutieren. Die Konferenz bot inspirierende Vorträge, persönliche Berichte und aufschlussreiche Diskussionen über technische und menschliche Faktoren, die die Sicherheitsarbeit beeinflussen.

Åse Lunde während des einleitenden Vortrags.
Åse Lunde eröffnete die Konferenz mit einem zum Nachdenken anregenden Vortrag über die Bedeutung der Analyse, wer zu welchem Zweck Zugang zu den Ressourcen einer Organisation hat. Ein zentraler Aspekt in Bezug auf die Sicherheit ist laut Lunde der Mut, Abweichungen zu melden und den Normalzustand zu verstehen, um erkennen zu können, wann etwas auffällig ist.
Abschließend forderte sie die Teilnehmer auf, über die Kommunikationskultur und das Sicherheitsbewusstsein ihres Unternehmens im Hinblick auf die aktuelle Weltsituation nachzudenken: „Müssen wir Angst haben? Nein, aber wir müssen uns der Situation um uns herum bewusst sein. Leider befinden wir uns in Schweden und auch weltweit in einer solchen Lage, die bedingt, dass diese Fragen nicht verschwinden werden.”
Kristina Börjevik Kovaniemi von der schwedischen Behörde Statens Haverikommission nahm an der Konferenz teil, um über die Untersuchungsarbeiten nach dem tragischen Aufzugsunfall in Ursvik zu berichten. Dies weckte großes Interesse beim Publikum, das viele Fragen stellte in Bezug auf die systematische Arbeitsschutzarbeit über das Management von Subunternehmern bis hin zur Untersuchungsarbeit.

Moderatorin Frida Boisen zusammen mit Andreas Karlsson, Mitarbeiter bei Stora Enso in Skutskär.
Psychische Erkrankungen und Führungsstärke in Krisensituationen
Mehrere Redner hatten sich mit dem Thema der psychischen Erkrankungen befasst und wie man als Arbeitgeber und Mitarbeiter dazu beitragen kann, seine Mitarbeiter und Kollegen zu unterstützen.
Die Moderatorin der diesjährigen SSG Safety Conference, die Autorin, Journalistin und Moderatorin Frida Boisen, erzählte ihre faszinierende persönliche Geschichte über ihre Kindheit und die psychische Erkrankung ihrer Tochter, die viele im Publikum berührte.
In einem Interview mit Frida Boisen berichtete Andreas Karlsson, Mitarbeiter bei Stora Enso in Skutskär, von seinem eigenen Hintergrund mit Mobbing, Depressionen und Suizidversuchen. Er betonte, dass die Unterstützung durch einen aufmerksamen Vorgesetzten und Angehörige eine entscheidende Rolle bei seiner Genesung gespielt hatte. Darüber hinaus wies er darauf hin, wie wichtig es ist, dass an Arbeitsplätzen eine Kultur geschaffen wird, in der es in Ordnung ist, über psychische Erkrankungen zu sprechen, und dass Führungskräfte ihren Mitarbeitern zuhören – egal wie stressig es ist.
Eine Sicherheitskultur und gute Beziehungen sind die Grundpfeiler für sichere Arbeitsplätze. Aber auch technische Hilfsmittel können dazu beitragen, sicherere Umgebungen zu schaffen und Unfälle zu vermeiden. Alpay Aksoy, operativer Koordinator für Verkehrssicherheit bei der Verkehrsverwaltung der Region Stockholm, betonte die Bedeutung der Sicherheit im Verkehrssektor und erläuterte, wie technische Lösungen im Stockholmer U-Bahn-System, darunter KI-basierte Videoanalysetools, zu einem sichereren Reiseerlebnis für alle beitragen können.

Gurra Krantz auf der Bühne, bekannt aus der Reality-Serie „Över Atlanten“ (Über den Atlantik).
Wir sitzen im selben Boot – die Kunst, starke Teams aufzubauen
Zum Abschluss des ersten Tages trat Gurra Krantz auf die Bühne, bekannt aus der Fernsehsendung „Över Atlanten“ (Über den Atlantik), die auf Kanal 5 läuft. Er ist einer der erfahrensten und erfolgreichsten Segler Schwedens mit über 20 Jahren Erfahrung im professionellen Rennsegeln.
Mit dem Segeln als Ausgangspunkt betonte er die Bedeutung von Führung und Teamwork: „Zu glauben, dass man es ohne sein Team, das einen unterstützt, schaffen kann – wow, was für ein Fehler! Wettkampfsegler wissen, wie wichtig das gesamte Team, auch die Teammitglieder an Land, sind.“
Abschließend betonte er Großzügigkeit und Fürsorge für Kollegen als Schlüsselfaktoren für einen gut funktionierenden Arbeitsplatz.
Johan Engman von SSG sprach über KI und ihr Potenzial.
KI und die Zukunft der Sicherheitsarbeit
Am zweiten Tag der Konferenz lag der Fokus auf KI und ihrem Potenzial für die Sicherheitsarbeit. Die Teilnehmer konnten KI-basierte Tools für die Transkription und Zusammenfassung von Notizen ausprobieren. In der Diskussion wurden sowohl die Vorteile als auch die Risiken der Technologie beleuchtet.
Johan Engman, Innovationsverantwortlicher bei SSG, stellte Zukunftsszenarien vor, in denen KI die Arbeit zwar effizienter gestalten, menschliche Kreativität und Intuition jedoch nicht vollständig ersetzen kann. Er betonte, dass Fähigkeiten wie Neugier, Kommunikation und Zusammenarbeit in einer KI-gesteuerten Welt immer wichtiger werden.
Das Publikum beteiligte sich mit Fragen zu Risiken, Sicherheitsaspekten und Möglichkeiten, die mit KI und ihren Auswirkungen auf das Arbeitsleben zusammenhängen. Johan nahm das Publikum auf einen spannenden Ausblick in die Zukunft mit, der zum Nachdenken und Lachen einlud.
Schlussbetrachtung
Die SSG Safety Conference 2025 inspirierte und engagierte die Teilnehmer durch eine Mischung aus Vorträgen, Berichten von persönlichen Erfahrungen, Networking und praxisbezogenen Informationen. Die umfassende Botschaft lautete, mutig zu sein. Sich zu trauen, Fragen zu stellen und zuzuhören, es zu wagen, Grenzen zu setzen und die Bemühungen anderer hervorzuheben.